Entscheidungsprozesse werden viel stärker von Unconscious Bias – von versteckten Vorurteilen also – beeinflusst, als gemeinhin angenommen wird. Wer nun den Zeigefinger erhebt, darf ihn sofort wieder senken. Denn neutral sind nur die Allerwenigsten von uns. Das liegt daran, dass uns unsere eigenen Vorurteile meist gar nicht bewusst sind. Wir müssen uns aktiv damit beschäftigen, um uns selbst auf die Schliche zu kommen. Wichtig ist das allemal, denn Unconscious Bias bewirkt, dass wir Entscheidungen in vielen Fällen aufgrund von Sympathien und Antipathien treffen, die fest im Unterbewusstsein verankert sind. Meist ist das weder fair, noch dient es der Sache selbst. In Bewerbungsverfahren etwa wird deshalb oftmals nicht eingestellt, wer am besten geeignet ist, sondern wer am erfolgreichsten Sympathiepunkte einsammelt.
Die meisten Vorurteile bestehen bezüglich der Rasse, der Hautfarbe und der Religion, aber auch der Familienstand, das Alter oder das Gewicht sind klassische Aspekte, nach denen wir Menschen be- oder gar verurteilen. Bemerkenswert ist, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Hintergrund ähnliche Vorurteile haben. Kleine Männer halten ebenfalls kleingewachsene Geschlechtsgenossen für weniger durchsetzungsstark als große; farbige Menschen halten andere Farbige für fachlich schlechter aufgestellt als Weiße; Frauen assoziieren Karrierethemen mit Männern und Familienthemen mit Frauen. Das deutet darauf hin, dass Vorurteile nicht nur individuell, sondern zu großen Teilen gesamtgesellschaftlich entstehen, etwa durch einseitig berichtende Medien. In den USA wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Untersuchungen zu Unconscious Bias durchgeführt und entsprechende Trainings für Unternehmen dazu entwickelt. Die ernüchternde Erkenntnis aus vielen Studien: Die Maßnahmen änderten an den Strukturen in den Unternehmen wenig bis gar nichts. Es konnte danach weder ein größerer Anteil an Frauen, Migranten oder anderen Minderheiten verzeichnet werden. Ein positives Signal gab es trotzdem: Die Trainings-Teilnehmenden waren anschließend deutlich sensibilisierter für die eigenen Vorurteile.
Wir bei VISION Consulting haben eine Anregung aus der Belegschaft genutzt, um uns intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Die Aussicht auf wertneutrale Entscheidungsprozesse ist für uns Grund genug, eigene unbewusste Vorurteile auf den Prüfstand zu stellen. In insgesamt elf Lektionen haben wir uns damit auseinandergesetzt, wie Unconscious Bias unser Fühlen, Denken und Handeln beeinflussen – und warum das hochproblematisch ist. Niels Droste, Geschäftsführer der Vision Consulting erklärt, warum die Wahl auf genau dieses intensive Training gefallen ist: „Wir sind überzeugt, dass es am effektivsten ist, wenn wir das Thema von allen Seiten beleuchten und uns die Zeit nehmen, das Gelernte zu reflektieren. Dazu trägt dieser sehr praxisorientierte Lehrgang bei.“ Uwe Backes, ebenfalls Geschäftsführer, legt außerdem Wert darauf, dass das Thema in der Breite der Belegschaft ankommt: „Für uns war direkt klar, dass wir mit allen Personalführenden und Mitarbeitenden im Recruiting an diesem Training teilnehmen. Nur so ist es möglich, uns allen das Konzept der unbewussten Denkmuster näherzubringen und uns in Denkstrategien zu schulen, die den eigenen Vorurteilen entgegenwirken.“ Sandra Deuß ist zuständig für die Themen Personalverwaltung und -recruiting bei VISION Consulting und hat das Thema bereits für den gesamten Personal-Pool auf dem Radar: „Im nächsten Schritt wird das Unconscious-Bias-Training allen VISIONÄREN angeboten, um den Nutzen auch in konkreten Projekttätigkeiten, z. B. bei der Zusammenstellung von Projektteams, anwenden zu können.“
Wir sind hochmotiviert und guter Dinge, dass alle VISIONÄRE nach dem Training Entscheidungen bewusster und damit neutraler und fairer treffen können.